Gemeinde

Portrait

Rohrbachgraben - liebens- und lebenswert! Dieser Slogan beschreibt die kleine Landgemeinde mit rund 420 Einwohnerinnen und Einwohnern im oberen Langetental. Rohrbachgraben gehört seit dem Jahre 2011 zum Verwaltungskreis Oberaargau. Die Gemeinde ist eingebettet zwischen den Nachbargemeinden Rohrbach, Huttwil, Dürrenroth, Walterswil, Madiswil und Ursenbach.

Das Gemeindegebiet erstreckt sich über eine Fläche von 6,4 km2. Davon sind rund 1,7 km2 Wald. Mehr als zwei Drittel, nämlich 4,7 km2 der recht hügeligen Landschaft wird immer noch landwirtschaftlich genutzt. Wenn sich die Gemeinde eigentlich vorwiegend aus einzelnen Weilern mit behäbigen Bauernhäusern präsentiert, kann das Gebiet „Wil“ und „untere Matten“ trotzdem als Dorfkern bezeichnet werden. Vor einigen Jahren entstand im „Mei“ zudem ein typisches Einfamilienhausquartier. Im Gebiet „Wald“ wünscht sich die Gemeinde eine sinnvolle und minimale Entwicklung, kann sie hier doch noch günstiges und erschlossenes Bauland anbieten.

Aus der Geschichte
Da im doch einigermassen abgeschlossenen Graben – früher als Ganzenbergviertel zu Rohrbach gehörend – Weiler wie "Glasbach", "Liemberg", "Ganzenberg", "Flückigen" und "Kaltenegg" vor mehreren hundert Jahren schon bestanden haben, darf angenommen werden, dass die Struktur der Einzelhofsiedlung Rohrbachgraben sehr alt sein muss. Wenn "Liemberg" und "Ganzenberg" schon vor der Reformation bewirtschaftet waren, dann

lebten sicher auch Menschen in "Wil", "Matten" oder "Wald".

 

Rohrbachgraben gehört als politisch selbständige Gemeinde zusammen mit Auswil, Kleindietwil, Leimiswil der Kirchgemeinde Rohrbach an. Schon im Jahre 795 wird die dem heiligen Martin geweihte Kirche von Rohrbach erwähnt. Namen wie "Liebenberg" (Liemberg?), "Glanzenberg" oder "Glasbach", liest man schon sehr früh, letzteres beispielsweise 1328. Diese Höfe standen unter der Herrschaft feudaler Herren. Was Dietrich von Rüti einst dem Kloster St. Urban geschenkt hatte, ging 1458 käuflich an Bern über. 1507 verkaufte Hans Rudolf von Luternau dem Bauern Henz zu "Flückigen" ein stattliches Bauerngut für 340 Gulden.

Die Stadt Bern hatte seit 1406 bereits die Landeshoheit durch den Landvogt von Wangen inne. In der Helvetik war Rohrbachgraben mit Auswil, Kleindietwil und Oeschenbach, also dem Gebiet der Kirchgemeinde Rohrbach, Teil der Munizipalität Rohrbach und gehörte zum Distrikt Langenthal. Nach 1803 unterstand es sodann dem Oberamtmann von Aarwangen.

Wohnen und leben in Rohrbachgraben
Wer eine ruhige Wohnlage bevorzugt, ist in Rohrbachgraben genau richtig. Im Dorf selber können leider keine Einkäufe für den Alltag mehr getätigt werden. Rohrbach, Huttwil, Madiswil und Langenthal sind als grössere Einkaufs- und Stadtzentren mit dem Auto aber in 5 bis 20 Minuten schnell erreichbar und so können Besorgungen, Postgänge, Arztbesuche und vieles mehr trotzdem unkompliziert und in Kürze erledigt werden.

Dank einem gut ausgebauten Strassennetz ist Rohrbachgraben problemlos erreichbar. Leider verfügt Rohrbachgraben hingegen über keinen direkten Anschluss an den öffentlichen Verkehr. In Rohrbach halten jedoch im Halbstundentakt die Züge der BLS und verbinden das Langetental in Richtung Langenthal-Bern-Olten und Solothurn sowie Richtung Huttwil und Luzern. Im März 2017 wurde die Post Rohrbach geschlossen und die Postagentur Rohrbach eröffnete an ihrem Standort im Volg die Türen. Mit dem neuen Angebot können die Postgeschäfte weiterhin von Montag bis Samstag in Rohrbach erledigt werden.

Schule und Kultur in Rohrbachgraben
Rund 35 Schülerinnen und Schüler besuchen zurzeit noch die Realschule bis um mit 6. Klasse im Dorf. Seit dem 1. August 2013 wurde für die Kindergartenschüler sowie die 1. und 2. Klasse eine Basisstufe eingeführt. Die Schülerinnen und Schüler der 7. bis 9. Klasse gehen zusammen mit den Sekundarschülern in das Oberstufenzentrum nach Kleindietwil. Für sie verkehrt ein gemeindeeigener Schulbus.

In kultureller Hinsicht wird Rohrbachgraben etwa mit dem Kunstmaler Fred Baumann, Bärgli, in Verbindung gebracht. Mit seinen grossartigen Werken hat er sich weit über die Gemeinde- und Kantonsgrenze hinaus einen Namen geschaffen.

Auch ein einzigartiger Naturlehrpfad mit über 1'000 verschiedenen Sträuchern, Krautpflanzen und Bäumen (alle in Deutsch und Lateinisch beschriftet) lädt auf dem Liemberg zum Verweilen und Staunen ein.


Freizeit, Vergnügen und Erholung
Seit vielen Jahren verfügt Rohrbachgraben über ein kleines Schwimmbad, das allen Einwohnerinnen und Einwohnern zur Benützung offensteht. Zudem bietet die Hornussergesellschaft (sie spielt in der Nationalliga B) und der Landfrauenverein sinnvolle und geschätzte Freizeitaktivitäten an. Wer dem Alltagsstress und -lärm entfliehen will, findet im weitläufigen Naherholungsgebiet verschiedene Möglichkeiten zum Velo fahren, biken, wandern, walken oder ganz einfach auch nur zum Verweilen und zum Geniessen der Aussicht auf die schönen Berner Alpen.

Arbeiten in Rohrbachgraben
Im Dorf werden heute noch rund 35 landwirtschaftliche Heimwesen bewirtschaftet. Nebst der Käserei "Ganzenberg" und der Milchannahmestelle "Glasbach" findet man folgende kleinere und mittlere Gewerbebetriebe vor: Eine Schreinerei, einen Volierenbauer, ein Sanitärinstallationsgeschäft, einen Autogewerbebetrieb, einen Coiffeursalon, ein Restaurant, ein Fusspflegestudio, einen Metallbauer und zwei Institutionen zur stationären oder teilstationären Kinderbetreuung.

Rohrbachgraben verfügt über eine eigene Gemeindeverwaltung und die Dienstleistungen werden innerhalb eines Dreier-Teams erledigt.

Rohrbachgraben, klein aber fein oder anders gesagt: liebenswert und lebenswert.

Herbst in Rohrbachgraben

Waldweg in Rohrbachgraben

Wandermöglichkeiten in Rohrbachgraben

Hinterwil und Glasbach